Burnout wird in drei Dimensionen aufgeteilt
Die klinischen Aspekte chronischer Erschöpfungssyndrome werden hier im Kontext mit psychischen Belastungen in der Arbeitswelt betrachtet.
1. Emotionale Erschöpfung
Es herrscht ein Gefühl der Überforderung und des Ausgelaugtseins bezüglich psychischer und körperlicher Reserven. Mit dem Energiemangel verbunden treten Müdigkeit, Niedergeschlagenheit und Anspannungszustände auf. Der Betroffene leidet unter Schlafstörungen und ist unfähig, sich in der Freizeit zu entspannen. Zu den häufigsten körperlichen Beschwerden gehören Magen-Darm Symptome, Kopf- und Rückenschmerzen und häufig auftretende Infekte.
2. Zynismus/Distanzierung/Depersonalisation
Aus dem idealisierten Verhältnis zur Arbeit, die meist mit positiven Erwartungen begonnen wurde, entwickelt sich zunehmend Frustration und schließlich distanziert sich der Betroffene von seiner Arbeit. Der Betroffene macht Schuldzuweisungen für die verändert erlebte Arbeit und ist über die Arbeitsbedingungen verbittert. Er wertet die Arbeit ab und reagiert zynisch gegenüber Arbeitskollegen. Daraus ergeben sich Schuldgefühle. Häufig ergibt sich ein Gefühlsverlust (Depersonalisation).
3. Verringerte Arbeitsleistung
In der Selbsteinschätzung erlebt der Betroffene eine nachhaltige Minderung der Arbeitsleistung unteranderem durch Arbeitsunzufriedenheit und Konzentrationsstörungen.
Welche Eigenschaften haben Personen, die gefährdet sind, an einem Burnout zu erkranken?
Folgende Nennungen treten immer wieder in unterschiedlichen Untersuchungen auf. Ich gebe hier einen Ausschnitt wieder, wobei ich darauf hinweisen möchten, dass dies natürlich immer sehr individuell ist und oft erst mehrere Eigenschaften parallel in einer besonderen Lebenssituation dazu führen könnten.
Die Personen neigen oft zu einer hohen Leistungsbereitschaft, sind sehr engagiert bzw. überengagiert und haben zusätzlich einen Hang zu Perfektionismus. Da sie sehr wettbewerbs- und erfolgsorientiert sind, streben sie automatisch nach Erfolg. Außerdem identifizieren sie sich stark mit der Arbeit und haben oft ein fehlendes Bewusstsein bezüglich der Wichtigkeit von ausgleichenden Tätigkeiten. Dadurch verzichten sie oft auch freiwillig auf Erholungsphasen, machen z. B. keine Mittagspausen, haben lange Arbeitstage und arbeiten oft auch am Wochenende. Sie fühlen sich unersetzbar und haben deshalb Mühe, Dinge an andere zu delegieren. Anzeichen von Krankheiten ignorieren sie, das Gefühl für das eigene Wohlbefinden ist Ihnen verloren gegangen. Die Personen sind meistens sensibel und ängstlich, haben teilweise ein geringes Selbstwertgefühl und eine geringe Sensibilität für die eigenen Gefühle.