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Selbstwirksamkeits­erwartung

Gerade bei Berufsanfängern und auch bei Personen, die mit neuen Aufgaben in ihrem Beruf konfrontiert werden, ist es sehr wichtig, wie sie ihre eigene Kompetenz einschätzen und somit erwarten. Die Selbstwirksamkeit bezieht sich auf die Frage, ob sich eine Person die Ausführung eines bestimmten Verhaltens zutraut oder nicht. Sie wird unterschieden von der Erfolgserwartung, mit der eingeschätzt wird, wie wahrscheinlich das richtig ausgeführte Verhalten zum Erfolg führt. Die Selbstwirksamkeit setzt sich aus der Kompetenzerwartung und Wirksamkeitserwartung zusammen.

Verhaltenskontrolle durch Kompetenzerwartungen

Hier gibt es drei Möglichkeiten: realistische Einschätzung der eigenen Kompetenzen sowie Über- oder Unterschätzung. Realistische Selbsteinschätzung führt zur optimalen Ausnützung der eigenen Fähigkeiten, Überschätzung zu aversiven Konsequenzen (wer glaubt, den Mount Everest nackt besteigen zu können, der wird erfrieren) und Unterschätzung zu unangemessener Selbstbeschränkung (Überängstlichkeit, Angebote ablehnen, weil man glaubt, dem nicht gewachsen zu sein )

Eine Person, die sich als kompetent einschätzt,

meistert schwierige und angsterregende Situationen besser, setzt sich mehr für die entsprechende Aufgabe ein und ist um so mehr motiviert, wenn sie mit vergangener Leistung zufrieden ist.

Eine Person, die sich als inkompetent einschätzt,

richtet ihre Aufmerksamkeit in schwierigen und angsterrengenden Situationen auf sich und überschätzt die Schwierigkeit der Situation. Weil sie dadurch erregter wird, verschlechtert sich ihre Leistung, versucht, die entsprechende Aufgabe zu vermeiden und gibt bei Hindernissen und Schwierigkeiten schneller auf.

Effekte der Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit steht einerseits in Zusammenhang mit vergangener Erfahrung, beeinflußt andererseits auch zukünftige Erfahrungen. Dies hängt wesentlich vom Niveau, der Stärke und vor allem der Universalität der individuellen Wirksamkeitserwartungen ab.

Personen mit hochgeneralisierten Wirksamkeitserfahrungen sind in den unterschiedlichsten Lebenssituationen erfolgreicher, als solche, die nur über begrenzte Erfahrungen der Selbstwirksamkeit verfügen. Selbstwirksamkeit beeinflußt die Vorbereitung einer Handlung und das Ausmaß der Anstrengung bei schwierigen Aufgaben. Außerdem bestimme es die Ausdauer bei der Bewältigung einer aversiven Situation sowie die sie begleitenden Gefühle und Gedanken (z.B. Angst vs. Geschwindigkeitsrausch beim Skifahren).

Selbstwirksamkeitsüberzeugungen beeinflussen die Selbstregulation des Verhaltens, z.B. die Auswahl und Gestaltung von Situationen. Außerdem unterstützen sie die von anderen unabhängige Selbstbekräftigung. Sie sind eine wichtige Voraussetzung für innovatives Handeln und den Prozeß der Selbstentwicklung.

Petra Watolla schreiben