Mitarbeiter werden nicht im Konfliktsituationen wahrgenommen. Der Vorgesetzte und die Kollegen können nicht erkennen, wie sie beispielsweise in Streitgesprächen am Ende als Sieger rausgehen. Also nicht „den Kürzeren ziehen“ und somit empfehlen sie sich auch nicht für höhere Aufgaben. Folglich werden sie bei nächsten Beförderungen gar nicht berücksichtigt.
Dies trifft vor allem nach aktuellen Untersuchungen immer noch bei Frauen mehr zu als bei Männern. Jede Auseinandersetzung kann vorab durch eine Entschuldigung quasi im Keim erstickt werden. Und im Entschuldigen haben immer noch die Frauen die Nase vorn. Bei der kanadischen Waterloo-Studie von 2011 kam heraus, dass sich deshalb Frauen im Vergleich zu Männern öfter entschuldigen. Der Grund ist, dass sie dafür schneller die Notwendigkeit sahen. Männer entschuldigen sich erst, wenn sie Fehler eingestehen wollen.
Entschuldigen bringt auch Vorteile mit sich
Wer Gefühle anderer achtet und wahrnimmt und an einem friedlichen Miteinander interessiert ist, greift eher zu einer Entschuldigung. Das Gegenteil wäre sich einem Streit zu stellen und den Kampf eventuell bis zum bitteren Ende aus zutragen. Die größere Gruppe ist die der Frauen, denen das Bedürfnis nach Harmonie wichtiger ist.
In Coachings mit Vorgesetzten wird immer öfter aktiv trainiert, dass sich der Chef bei seinen Mitarbeitern entschuldigt. Hier soll ein besseres Arbeitsklima hergestellt werden. Der Chef wird auf einmal mit anderen Augen betrachtet, er wirkt souveräner. Andere vermuten, er sei mehr an den menschlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter interessiert und wirkt dadurch sympatischer.
Die Dosis der Entschuldigungen ist entscheidend
Wenn sich Frauen ständig, überall und für alles entschuldigen, selbst für Fehler, die Vorgesetzte gemacht haben, dann schwächt das die Position der Frau. Sie steht nicht auf der gleichen Augenhöhe mit den Männern. Die Frauen, die dies unbewusst oder bewusst machen, um auf Ihren Teilstrecken einfacher zum Ziel zu kommen, empfehlen sich nicht unbedingt für Positionen auf höheren Ebenen. Der Grund ist, dass hier immer noch Macht und Kampf im Vordergrund stehen und nicht ein harmonisches Miteinander.